Reparaturen ohne Werkzeug
Diskrepair
Diskrepair ist ein Programm, das es dem Benutzer ermöglicht, fehlerhafte
Disketten trotz unbrauchbar gewordener Tracks oder Sektoren weiterhin sicher
benutzen zu können, ohne daß die Files, die unbeschädigt sind, angegriffen
werden. Besonders gut eignet sich Diskrepair zum Nutzbarmachen der B-Seite von
einseitigen 5,25-Zoll-Disketten für ein 178-KB-Zweitlaufwerk.
Die durch Diskettenlocher oder A/B-Umschalter bei Doppelkopflaufwerken lesbar
gemachte B-Seite ist in den meisten Fällen geringfügig fehlerhaft und somit
vollständig unbrauchbar. Mit Diskrepair können nun mit einem Verlust von nur
wenigen Kilobyte (im Regelfall zirka 1 bis 3 KB) alle diese Disketten repariert
werden. Die Steuerung des Programms erfolgt über Menüs, die über einen Joystick
angewählt werden. Im Hauptmenü haben die einzelnen Punkte folgende Bedeutungen:
DIRECTORY
Dieser Unterpunkt entspricht dem Basic-Befehl “CAT“. Das Inhaltsverzeichnis der
Diskette wird auf dem Bildschirm ausgegeben.
VERIFY DISK
Dieser Befehl überprüft, ähnlich wie im CPM-Tool “Disckit“, ob die eingelegte
Diskette Fehler enthält, und gibt diese am Ende aus.
REPAIR DISK
Dies ist der wohl wichtigste Unterpunkt des ganzen Utilities. Der Computer
überprüft, ob die im Laufwerk befindliche Diskette Fehler enthält, und gibt
diese dann aus (wie Menüpunkt VERIFY DISK). Dannach wird errechnet, auf welchen
Files diese Fehler liegen. Ist ein File fehlerfrei, erscheint nach der Ausgabe
des Filenamen ein ‘OK‘. Ist dies nicht der Fall, gibt der Computer ein ‘Error‘
aus und fragt, ob dieses File gelöscht werden soll. Wichtige Files sollte man
erst einmal nicht löschen, sondern versuchen, diese wenigstens zum Teil zu
retten. Wird danach das defekte File zum Beispiel aus dem Basic gelöscht, ist
die Diskette trotzdem repariert, da der defekte Track bzw. Sektor in der
Directory doppelt belegt wird. Nach diesen Operationen ist die Diskette wieder
vollständig benutzbar, darf aber nicht von normalen Format-Programmen
überformatiert werden, da sonst die Sperrfiles für die Diskettenfehler wieder
gelöscht werden. Gegebenenfalls sollte man mit dem im Programm enthaltenen
“FORMAT & REPAIR” arbeiten.
Ohne Format keine Analyse
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Wird die Fehlermeldung “FORMAT ANALYSE IMPOSSIBLE“ ausgegeben, ist Track 0, der
unter anderem für die Format-Erkennung zuständig ist, für den Computer nicht
lesbar, und ein Reparieren kann höchstens mit “FORMAT & REPAIR“ erreicht
werden. Abschließend ist noch zu sagen, daß Programme, die auf illegalen Usern
(über User 15) versteckt sind, als gelöscht angesehen und so vernichtet werden.
FORMAT & REPAIR
Dieser Menüpunkt sollte bei fehlerhaften, aber noch unbeschriebenen Disketten
benutzt werden. Die Diskette wird formatiert und danach auf Fehler überprüft.
Defekte Tracks bzw. Sektoren werden in einem Sperrfile zusammengefaßt. Die
Diskette ist wieder vollständig benutzbar, sollte aber nicht überformatiert
werden (siehe “REPAIR DISK“). Teilweise kann es vorkommen (vor allem wenn
Directory-Tracks defekt sind), daß der User vom Menüpunkt “REPAIR DISK“ auf
dieses Unterprogramm verwiesen wird. Achtung! Die Diskette wird beim
Formatieren gelöscht! Dieser Programmteil gibt auch teilweise Anweisungen, daß
nur ein anderes Format (z.B “ONLY VENDOR-FORMAT POSSIBLE“) benutzt werden kann.
Das liegt dann daran, daß formatspezifische Tracks fehlerhaft sind.
FORMAT DISK
Dieser Menüpunkt entspricht einem normalen Fast-Format. Die Diskette wird neu
formatiert, ohne jedoch gleich eventuell auftretende Fehler zu beheben.
FORMAT
Dieser Unterpunkt legt das Format für die Operationen “FORMAT & REPAIR“ und
“FORMAT DISK“ fest. Es kann zwischen Data- und Vendor-Format gewählt werden.
DRIVE
Über diesen Menüpunkt kann auch ein zweites Laufwerk angewählt werden.
SENSIBILITY
Dieses Parameter legt fest, mit welcher Empfindlichkeit die Fehlersuche
vorgenommen wird. Es kann zwischen hexadezimal 1 (3) und hexadezimal f (15)
variiert werden, wobei mit geringerwerdenden Werten die Sensibilität zunimmt.
Dieser Wert sollte je nach Laufwerk individuell eingestellt werden, da zum Teil
nur schwach fehlerhafte Programmteile durch wiederholte Ladeversuche doch
geladen werden können. AMSDOS wiederholt beim Laden aus dem Basic dreimal, was
aber nicht Sensibility 3 entspricht. Am Anfang ist zu empfehlen, den
vorgegebenen Wert beizubehalten (erfahrungsgemäß ist dieser voll ausreichend)
und ihn erst bei unbefriedigenden Ergebnissen zu ändern.
DISKSPEED
Über diese Funktion kann wahlweise noch ein TURBO-DOS zugeschaltet werden
(Position “HI“), ansonsten (Position “LO“) bleibt dieses unaktiviert. Beim
TURBO-DOS ist zu beachten, daß die Lesegenauigkeit dadurch zum Teil etwas
abnimmt und so einen Einfluß auf die “SENSIBILITY“ hat. Beide Werte sollten
also aufeinander abgestimmt werden.
(Jens Buri & Matthias Wittern/cd)